Sis Days 2013 Berichte von c.panny/www.ig-gatsch.at


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Österreich schafft es unter die Top 10 Enduro-Nationen
Erstmals seit 21 Jahren beendet Österreich die Enduro Team WM unter den besten 10.

Österreichs Enduro Nationalteam schafft bei der FIM Enduro Team-WM auf Sardinien eine Sensation. Die rot-weiß-rote Equipe etabliert sich erstmals seit 21 Jahren wieder unter den zehn stärksten Enduro-Nationen. Nach mehr als 1300 Wettbewerbskilometern im klassischen Enduro-Modus hat das Österreichische Team beim finalen Motocross-Test der Erschöpfung, den Verletzungen und Schmerzen getrotzt und eine extrem starke Abschluss-Vorstellung geliefert.

Den lautesten Schluss-Akkord der Österreicher setzt der mehrfache Motocross-Staatsmeister Michael Staufer. Er wird im Finale nur vom US-Amerikaner Zachary Osborne und dem Italiener Thomas Oldrati geschlagen. Der dritte Tagesrang bringt Staufer in der E1-Klasse den 16. Gesamtrang und eine Goldmedaille (für weniger als 10 Prozent Zeitdifferenz auf den Sieger).

Für Österreichs Team-Kapitän Bernhard Walzer ist dieser lang ersehnte zehnte Platz auf Sardinien der würdige Schlusspunkt seiner Laufbahn. Mit dem Finale der ,FIM Six Days of Enduro‘ endet auch die Wettkampf-Karriere sechsfachen Enduro-Staatsmeisters. Der 40jährige hat in Sardinien ein ,Team des Wandels‘ angeführt - bestehend aus extrem routinierten Piloten im besten Wettkampfalter und aus Fahrern, die sehr jung und sehr vielversprechend sind.

Auch für Österreichs Team-Manager Ekkehard Schipper war das der letzte ,Six Days‘ Einsatz. Das Top 10 Resultat nach 21 Jahren schließt für ihn einen Kreis. Schipper war auch 1992 mit dabei. Damals wie heute ist das gesamte rot-weiß-rote Team auf KTM unterwegs gewesen.

,FIM Six Days 2013‘ - Endstand:
1. Frankreich, 2. USA, 3. Italien, 4. Australien, 5. Spanien, 6. Großbritannien, 7. Schweden, 8. Argentinien, 9. Estland, 10. Österreich, 11. Belgien, 12. Schweiz, 13. Chile, 14. Deutschland, 15. Venezuela, 16. Ungarn, 17. Griechenland, 18. Rumänien, 19. Ecuador, 20. Mexiko



Mit Schmerzen ins Finale
Michael Staufer und Bernhard Walzer stürzen heftig. Walzer mit doppeltem Handicap.

„Sie starten zu hundert Prozent.“ Das sagt Team Austria Manager Ekkehard Schipper über die beiden schwerst ramponierten Leitwölfe Bernhard Walzer und Michael Staufer. Beide sind am Freitag in der selben Sonderprüfung heftig zu Boden gegangen. Michael Staufer ist zwar sofort weiter gefahren, nach dem Ende des Tests aber zusammengebrochen und vorübergehend bewusstlos gewesen. Nach kurzer ärztlicher Betreuung hat Staufer den vorletzten Tag der ,Six Days‘ dann dennoch als schnellster Österreicher auf Platz 15 in der E1-Klasse beendet.

Für Bernhard Walzer war das bereits der zweite folgenschwere Crash bei dieser ,Six Days‘. Er schlägt hart mit der rechten Körperseite auf, holt sich einige offene Wunden und eine schmerzhafte Rippenprellung. Seit seinem Sturz am Dienstag ist Österreichs Staatsmeister ja bereits mit zwei gebrochenen Mittelfußknochen unterwegs gewesen. Bernhard Walzer wird das Finale dieser Enduro Team WM aber auf alle Fälle bestreiten. „Er bringt seine Mission zu Ende“, sagt Team Manager Schipper. Denn das Finale der ,FIM Six Days‘ ist zugleich der allerletzte Wettkampftag in der aktiven Rennsport-Karriere des 40jährigen Steirers.

Nach wie vor hält Österreich in der Gesamtwertung den zehnten Platz. Der Zeitpolster zu den elftplatzierten Belgiern ist beruhigend groß. Unter normalen Umständen groß genug für das Finale. Das ist ein riesiges Motocross-Spektakel, bei dem jeweils 30 Starter eine viertel Stunde lang Gas geben: „Beim Finale geht es für uns nur darum, dass jeder gut durch kommt und dass wir keine Ausfälle haben“, sagt der Osttiroler Matthias Wibmer: „Wenn wir sauber fahren und uns aus Schwierigkeiten raus halten, dann schaffen wir die Sensation.“

,FIM Six Days 2013‘ - Stand nach Tag 5
1. Frankreich,  2. USA, 3. Italien, 4. Australien, 5. Spanien, 6. Großbritannien, 7. Schweden, 8. Argentinien, 9. Estland, 10. Österreich

Im Bild Mario Hirschmugl


Michael Staufer



Österreich als Tages-Achter fast am Ziel der Träume
Das ,Team Austria‘ behauptet sich unter den besten Enduro-Nationen und sichert Platz 10 ab.

Am vierten Wettkampftag der Enduro Team WM hat Österreichs Nationalmannschaft einen großen Schritt gemacht, das selbst gesteckte Ziel zu erreichen. Das Projekt ,Top 10‘ ist durch den achten Tagesrang in greifbare Nähe gerückt. Der Donnerstag ist für Österreich der insgesamt stärkste Tag bisher gewesen: die Herrn Walzer, Staufer, Hirschmugl, Wibmer, Schöpf und Feichtinger haben als Team die enduristischen Großmächte Argentinien und Schweden in der Tageswertung hinter sich gelassen. In der Gesamtwertung hat Österreich den zehnten Rang abgesichert und den Vorsprung auf das Belgische Team auf mehr als neun Minuten ausgebaut.

Mannschaftlich sind die Österreicher ausgeglichen flott unterwegs. Zwei Piloten stechen speziell heraus: Michael Staufer und Mario Hirschmugl können seit dem Beginn dieser ,Six Days‘ stets mit der Weltspitze mithalten und knallen jeden Tag Spitzenzeiten in den sardischen Sand.

Die mehr als tadellose Performance des rot-weiß-roten 'Six Days' Teams beeindruckt auch den Hauptsponsor KTM: "Die Leistung der Jungs kann man gar nicht hoch genug einstufen", sagt KTM-Österreich Geschäftsführer Chris Schipper: "Mehr als 20 Jahre lang hat es Österreich nicht unter die besten zehn Enduro-Nationen geschafft. Und heuer schaffen wir das bisher an jedem einzelnem Tag aus eigener Kraft! KTM ist sehr stolz, diese Mannschaft unterstützen zu dürfen." Chris Schipper hat sich mehr als ein halbes Jahr lang um die Organisation des Teams gekümmert und betreut die Fahrer auf Sardinien bei jedem Spezialtest.

Da beim abschließenden MX-Spektakel am Samstag bestenfalls Ergebniskosmetik möglich ist, fallen am Freitag die großen Vorentscheidungen der ,FIM Six Days 2013‘. Die Wetterprognose lässt es dramaturgisch knistern: am Freitag ist Regen angesagt.

,FIM Six Days 2013‘ - Stand nach Tag 4
1. Frankreich,  2. Australien, 3. USA, 4. Italien, 5. Spanien, 6. Großbritannien, 7. Schweden, 8. Argentinien, 9. Estland, 10. Österreich
Bericht und Bilder c Christian Panny




Motivation XL vor dem ersten Wettkampf-Tag
Das rot-weiß-rote Enduro Team startet mit viel Selbstvertrauen in die ,Sixdays‘ auf Sardinien.

Ab jetzt geht es zur Sache auf Sardinien. Montag, Schlag 8.00 Uhr starten die ,FIM Six Days of Enduro‘. Als erster Österreicher wird Michael Staufer um 8.04 Uhr die 270 Kilometer des ersten Tages in Angriff nehmen: „Als gelernter Motocrosser werde ich natürlich bei den Motocross-Sonderprüfungen von Beginn an voll attackieren. Bei den Enduro-Prüfungen werde ich während der ersten ein, zwei Tage aber noch auf ,Nummer sicher‘ gehen.“

In den Tagen vor der Eröffnung sind die Österreicher sämtliche 75 Kilometer der zehn Sonderprüfungen zu Fuß abgegangen: „Das wird eine sehr spannende Woche“, sagt Team-Manager Ekkehard Schipper: „Die Sonderprüfungen sind extrem steinig, das Gelände ist sehr steil und es wird sehr staubig werden. Die Jungs müssen sich die Kräfte gut einteilen.“

Das erklärte Ziel des Enduro-Nationalteams ist ein Platz unter den Top 10. Dieses Ziel trauen sich nicht nur die sechs Österreicher selbst zu, auch die sportliche Konkurrenz hat die Österreicher bei dieser Team-WM offenbar auf der Liste, sagt Ekkehard Schipper: „Bei den Gesprächen im Fahrerlager fällt auf, dass wir heuer von Vielen sehr stark eingeschätzt werden. Ich habe den Eindruck, die anderen Nationen haben heuer mehr Respekt vor den Österreichern als letztes Jahr. Das ist natürlich eine Extra-Motivation für das gesamte Team.“

Das Österreichische Sixdays Team 2013:

Bernhard Walzer (E2), Michael Staufer (E1), Mario Hirschmugl (E3), Matthias Wibmer (E2),
Bernhard Schöpf (E1), Walter Feichtinger (E2), Team Manager: Ekkehard Schipper



Tiefer Sand & versteckte Steine fordern ihren Tribut
Österreichs Kapitän Bernhard Walzer verletzt sich am zweiten Tag, er will aber weiter fahren.

„Unvorstellbar!“ Mario Hirschmugl bringt das Fahrgefühl am zweiten Tag der Enduro Team WM auf den Punkt: „Ich bin schon auf vielen MX-Strecken gewesen, doch ich bin noch nie eine derart schwere Sand-Strecke gefahren.“ Speziell die Motocross-Tests des zweiten ,Six Days‘-Tages hatten es in sich: „Man musste extrem rund fahren und jederzeit damit rechnen, einen tief im Sand versteckten Stein zu treffen“, sagt Hirschmugl, der den Dienstag in seiner E3-Klasse als Tages 16ter beenden konnte.

Die versteckten und teils sehr großen Steine haben für einige Stürze gesorgt. Im Österreichischen Team ist Bernhard Walzer am folgenschwersten zu Boden gegangen. Der Kapitän des Team Austria hat sich bei einem Crash am Fuß verletzt. Walzer dürfte sich davon aber nicht stoppen lassen. Er will auch am dritten Wettkampftag starten.

Auch am Dienstag ist Michael Staufer der Schnellste im Österreichischen Team gewesen. Vor allem auf  den Motocross-Prüfungen fährt der Niederösterreicher auf seiner KTM EXC 250 F konstant mit den Weltbesten mit.

In der Gesamtwertung liegen die Österreicher nach wie vor auf dem zehnten Platz und haben sich ein wenig mehr Luft zu den Verfolgern verschafft. Der Vorsprung auf die elftplatzierten Chilenen beträgt rund dreieinhalb Minuten. Das sei bei dieser Leistungsdichte durchaus nicht wenig, sagt Team-Manager Ekkehard Schipper: „Wir haben schon vor der ,Six Days‘ erwartet, dass es vom achten bis zum 15. Platz bis zum Schluss sehr eng hergehen kann. Da kann am Ende jede Sekunde entscheiden.“

,FIM Six Days 2013‘ - Stand nach Tag 2
1. Frankreich,  2. Australien, 3. USA, 4. Italien, 5. Spanien, 6. Großbritannien, 7. Schweden, 8. Argentinien, 9. Estland, 10. Österreich


Walzer schwänzt den Heimflug und beißt sich durch
Das Flugticket war bereits gebucht. Doch der verletzte Kapitän bleibt beim Team und kämpft.

Spätnachts war eigentlich alles entschieden. Da hatten die Untersuchungen bestätigt, dass sich Bernhard Walzer bei einem Sturz am Dienstag zwei Mittelfußknochen am linken Fuß gebrochen hatte. Der Flug nach Hause war gebucht, die Stimmung gedrückt. Zwar kann ein Team mit einem Fahrer weniger im Rennen um die Enduro Team WM bleiben. Allerdings gibt die Mannschaft dann sozusagen das Streichresultat vor. Die Mission Top 10 würde ungleich schwieriger.

Doch Bernhard Walzer hat alle überrascht, erzählt Team-Manager Ekkehard Schipper: „In der Früh ist Bernhard aufgetaucht und hat gesagt ,nehmt mich mit, ich will versuchen, zu fahren‘.“ Mit Hilfe des Deutschen Teamarztes wurde der verletzte Fuß vorbereitet: „Wir mussten Bernhards Endurostiefel aufschneiden, um den Fuß hineinzubekommen. Dann haben wir ihn mit Tape wieder zugeklebt.“ Bernhard Walzer ist an diesem dritten Tag der ,FIM Six Days‘ fünft bester Österreicher gewesen. Er will bis zum Ende weiter fahren. Entschieden wird das von Tag zu Tag, jeweils nach Rücksprache mit dem Teamarzt des deutschen ISDE-Teams.

Die Mannschaft hat sich vom Handicap des Kapitäns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Mit einer erneut geschlossen starken Leistung behaupten die Österreicher am dritten Wettkampftag Gesamtplatz Zehn. Belgien, derzeit am 11. Platz, hat bereits mehr als sieben Minuten Rückstand.

Team-Manager Ekkehard Schipper ist zuversichtlich, dass die Österreicher ihr Ziel nach wie vor aus eigener Kraft erreichen können: „Die Top 10 bleiben möglich. Auch weil wirklich jeder hier im Team großartig fährt. Zum Beispiel unser Youngster Walter Feichtinger. Der fährt absolute Top-Zeiten und ist wirklich ein Versprechen für die Zukunft. Oder Matthias Wibmer, der fehlerlos und sauber fährt und keinerlei Schwächen zeigt. Seine unglaubliche Kondition wird in den nächsten Tagen nun immer wichtiger.“

,FIM Six Days 2013‘ - Stand nach Tag 2
1. Frankreich,  2. USA, 3. Australien, 4. Italien, 5. Spanien, 6. Großbritannien, 7. Schweden, 8. Argentinien, 9. Estland, 10. Österreich