Demo in Scheifling gegen die Sparmaßnahmen des Landes für das LKH Stolzalpe

 

 

Die Betriebsräte des LKH Stolzalpe haben am 31. März 2011 neuerlich zu eine friedlichen Protestkundgebung gegen die Einsparungsmaßnahmen am LKH Stolzalpe aufgerufen. Am Donnerstag, um 16:00 Uhr wurde die Scheiflinger Kreuzung gesperrt und wie bereits bei der ersten Kundgebung in Murau haben sich tausende Demonstranten versammelt, um ihren Unmut kund zu tun. Fünf Botschaften, welche die Situation des LKH Stolzalpe und in weiterer Folge des ganzen Bezirkes darstellen, wurden von den Betriebsräten verkündet:
1.    Botschaft:
Die medizinische Grundversorgung im Bezirk Murau wird gefährdet!
Die Anfahrtszeiten zu den nächst gelegenen medizinischen Abteilungen sind für einen Großteil der Patienten des Bezirkes Murau unzumutbar. Zudem bekommt das LKH Stolzalpe die Betten der Stolzalpe nicht dazu, also wohin mit der Patienten? Die Neuerrichtung eines ambulanten Erstversorgungszentrums in Murau ist keinesfalls ein Ersatz und erscheint auch nicht zweckmäßig, denn die Ambulanzen am LKH Stolzalpe erfüllen ohnehin diese Funktion bereits jetzt schon.

2.    Botschaft:
Politische Versprechungen wurden nicht eingehalten!
Bei der 90-Jahr-Feier des LKH Stolzalpe im Vorjahr versicherte die damals zuständige Landesrätin, das LKH Stolzalpe mache hochqualitative Arbeit, daher ist der Standort nicht gefährdet. Ein Jahr später?
Vor der Wahl im Vorjahr wurde von Seiten der Politiker von Standortgarantien und gegen Zentralisierung gesprochen. Und heute?
Die Maßnahmen lt. Regionalen Struktur- und Gesundheitsplan wurden mit den Verantwortlichen vor Ort nie besprochen. Über die Medien musste man erfahren, was man mit dem LKH Stolzalpe vor hat! Ist das die Auffassung von Demonkratie?

3.    Botschaft:
Wirtschaftliche Folgewirkungen  für den gesamten Bezirk?
Die Wertschöpfung würde deutlich nachlassen und das würden zahlreiche weitere Firmen im Bezirk zu spüren bekommen.

4.    Botschaft:
Sparen auch in den Zentren, nicht nur in der Peripherie!
Vor allem im Hinblick auf das Ungleichgewicht bei den Einsparungen. Steiermarkweit soll im Gesundheitswesen ca. 11 % eingespart werden. Die drohende Schließung der Internen und die Bettenreduktion auf der Orthopädie stellen 27 % Einsparung am LKH Stolzalpe dar! Dieses Ungleichgewicht geht eindeutig auf Kosten des ohnehin strukturschwachen Bezirks Murau!

5.    Botschaft:
Ca. 200 Arbeitsplätze gehen dem Bezirk Murau verloren! Stattdessen stockt man die Dienstposten im Landesdienst von 7000 auf 7200 auf! Die negative Folgewirkung liegt auf der Hand.
Abschließend formulierten die Betriebsräte noch folgende Forderungen:
-    Versorgung lt. Österreichischem Struktur- und Gesundheitsplan. Dies würde für den Bezirk Murau eine Mindestbettenanzahl von 31 für die Medizinische Abteilung bedeuten.
-    Aufrechterhaltung der Orthopädie, welche sich über die Landes- und Staatsgrenzen hinaus, einen hervorragenden Ruf verschafft hat.
-    Installierung einer Remobilisationsstation
-    Aufforderung an die Bezirkspolitiker GEMEINSAM für das LKH Stolzalpe zu kämpfen.
Es waren auch einige Politiker anwesend und alle versicherten die bedingungslose Unterstützung der Anliegen des LKH Stolzalpe.

Bericht von:

Johann Fussi

Betriebsratsvorsitzender

Angestelltenbetriebsrat LKH Stolzalpe